Was passiert, wenn Frauen sich selbst befragen?


Ich hatte zu einer Blogparade eingeladen. „7 Interviewfragen, die man mir unbedingt stellen sollte – und warum“ – so lautete der Aufruf. Keine PR-Phrasen, keine gestellten Antworten. Sondern echte Fragen.

Und was soll ich sagen? Die Resonanz war stark. Neun Frauen haben sich auf den Weg gemacht, sich selbst zu interviewen – mit Mut, mit Witz, mit Nachsicht. Einige blieben bei sieben Fragen, andere stellten sich zehn oder mehr. Immer ging es um etwas: um Berufung, Brüche, Sichtbarkeit, Selbstfürsorge, um das, was man weglässt, um gesund zu bleiben.

Es ging nicht um Antworten, die gefallen wollen. Sondern um das, was sich zeigt, wenn man endlich mal nicht funktionieren muss.

Den Anfang macht der Artikel von Sonja:

Sonja – leise ist kein Mangel

Wenn du denkst, Introvertierte hätten nichts zu sagen, lies Sonjas Beitrag hier. Sie zeigt, dass leise Menschen nicht schüchtern, sondern tiefgründig sind – oft voller Gedankenfeuerwerk, das erst hinter der Stirn zündet. Wie sie es beschreibt: Bücher, Milchkaffee und Sonnenuntergänge tanken Energie, Menschenmengen rauben sie. Und ihre wichtigste Erkenntnis?
„Nach außen hin wirke ich oft gefasst und ruhig, doch in meinem Inneren ist ständig Bewegung – ein Meer aus Gedanken, Analysen und Emotionen.“

Gabriele Thies – Struktur ist kein Käfig

Klarheit statt Chaos – darum geht es in Gabrieles Beitrag „7 Fragen, die mir nur wenige Menschen stellen – die aber den Unterschied machen“. Sie zeigt, warum gerade smarte Frauen oft zu spät Hilfe holen, was echte Struktur leisten kann – und wieso Resonanz mehr bringt als Tunnelblick. Ihr Ansatz: pragmatisch, empathisch, handfest. Ihr schönstes Zitat?
„Nicht zur Kontrolle – sondern zur Klarheitsstütze. Nicht zur Einengung – sondern zur Selbstverbindung.“

Maria Klitz – nie zu viel, nur nie gemeint

Was, wenn du dein ganzes Leben denkst, du wärst „zu laut, zu emotional, zu kompliziert“ – und am Ende erkennst: Du warst einfach nur du? Maria erzählt in diesem bewegenden Text von ihrer Erfahrung mit ADHS, von inneren Orkanen und dem Wunsch nach echter Tiefe statt Smalltalk.
„Ich war nie zu viel – ich war nur nie gemeint.“ – ein Satz wie ein Türöffner für alle, die zu lange gezweifelt haben.

Gabriella Rauber – Lernen ohne Hut

In ihrem Text „Fünf Fragen an mich“ macht Gabriella deutlich, dass gutes Lernen keine Methode braucht, sondern echte Beziehung. Sie spricht von Begegnungen auf Augenhöhe, von Begeisterung statt Erschöpfung und davon, wie man als Lehrerin sichtbar bleibt, ohne sich selbst zu verlieren. Besonders bleibt ihr Bild vom Hut im Kopf:
„Vielleicht geht es am Ende gar nicht darum, ‘alles unter einen Hut’ zu bringen. Vielleicht ist es genau andersherum: Dass wir den Hut abnehmen dürfen, um zu atmen, um echt zu sein, um gesehen zu werden.“

Beate Hilsberg – Widerstand zwecklos (aber erwünscht)

In ihrem Beitrag „7 Fragen, die du mir stellen solltest – oder auch nicht“ macht Beate gleich klar: Hier wird nicht devot geliefert, sondern mitgedacht – und auch widersprochen. Sie spricht über das Verhältnis von Reflexion und Widerstand, über die Lust am Denken ohne Ziel und über den Unterschied zwischen „etwas verstanden haben“ und „etwas verstanden haben wollen“. Wer sie fragt, muss auch mit Gegenfragen rechnen.

„Ich muss nicht funktionieren, nur weil jemand eine Antwort erwartet.“ – ein Satz, der bleibt, gerade weil er uns rausholt aus der Servicehaltung und rein in die Beziehung auf Augenhöhe.

Beates Beitrag ist kein Bewerbungsschreiben. Es ist eine Einladung zum Gespräch, aber nur, wenn du es ernst meinst.

Melanie – Kreativität beginnt mit Haltung, nicht mit Farbe


Im Beitrag „7 Fragen an mich selbst als kreativer Unternehmer“ nimmt uns Melanie mit in ihr Ideenreich; dorthin, wo Design nicht nur sichtbar, sondern spürbar werden soll. Zwischen Klarheit und Zweifeln, zwischen Kundenwünschen und innerer Stimme reflektiert sie, was gute Gestaltung eigentlich ausmacht: Zuhören, Sortieren, Dranbleiben – und manchmal auch ein liebevoller Tritt in den kreativen Leerlauf. Es geht um Entscheidungen, die Mut brauchen, um Applaus, der nicht alles bedeutet, und um die Balance zwischen Geben und Sich-Zeigen.

„Design beginnt für mich im Menschen, nicht im Auftrag.“  ein Satz von Melanie, der zeigt: Wer wirklich gestalten will, braucht kein Briefing, sondern Begegnung.

Anette – Zwischen Burnout und Selbstachtung


In ihrem Beitrag „Interview mit mir selbst – 7 Fragen, die ich mir schon lange stellen wollte“ lässt Anette tief blicken: als Coachin für Stressmanagement, als langjährige Schulsozialarbeiterin – und als Mensch, der selbst durch ein Burnout ging. Sie erzählt von Schmerz als Kraftquelle, vom Gedankenkarussell, das sich erst in der Sauna stoppte, und von der Erkenntnis, dass Selbstfürsorge kein Luxus ist, sondern Loyalität sich selbst gegenüber.
Mit kritischem Blick auf gesellschaftliche Fragen wie „Wie schaffst du das alles?“ formuliert sie lieber ihre eigene:

„Was lässt du inzwischen bleiben, um gesund zu bleiben?“

Ein mutiger, berührender Text über das Weichwerden in der Härte, das Wachstum in der Krise – und darüber, warum gesunde Pädagog:innen kein Zufall sind, sondern ein Auftrag.

Mut zur Klarheit – ein Selbstinterview mit Perspektivwechsel


Im Beitrag „Interview mit mir selbst – 7 Fragen, die ich mir schon lange stellen wollte“ beantwortet Victoria sieben (plus ein paar mehr) Fragen, die mehr offenbaren als jedes klassische Vorstellungsgespräch. Sie spricht über innere Klarheit statt Angepasstheit, über Scheitern als Richtungswechsel, Erfolg jenseits von Kontoständen – und über die Entscheidung, einen sicheren Job zu kündigen, während der Welt der Atem stockte. Ihre Antworten sind echt, durchdacht, lebendig und vor allem eins: ermutigend.

„Klarheit ist ein Prozess – und kein harter Schnitt.“

Ein Beitrag, der zeigt: Die besten Fragen stellen sich nicht nur Coach:innen – sondern Menschen, die auf ihrem Weg schon viel losgelassen haben, um näher bei sich anzukommen.

Eva Helms – Geschichten, die heilen, leuchten und tragen


In ihrem Beitrag „Interview mit mir selbst – 7 Fragen, die ich mir in einem Interview wünsche“ (es wurden am Ende zehn!) antwortet Eva Helms auf Fragen, die nicht nur nachdenken lassen, sondern nachwirken. Sie spricht über das Glück jenseits rosaroter Klischees, über Biografiearbeit als Würdigung der Ahninnen, über Projekte, die in ihr flattern wie Vögel – und über ihre Arbeit mit Frauen, die sich trauen, leise Wunder in Worte zu fassen. Ihre Antworten sind klug, poetisch und durchdrungen von Lebensnähe und Haltung.

„Vielleicht ist meine Geschichte ja doch wichtig.“, dieser Satz steht in der Tür und wartet nicht auf Applaus, sondern auf Resonanz.

Ein Beitrag wie ein warmer Raum: aufrichtig, tief und voller Einladung, sich selbst nicht nur zu hinterfragen – sondern liebevoll zu erkennen.

Und ich?

In meinem eigenen Beitrag „Welche 7 Fragen sollte man dir in einem Interview unbedingt stellen – und warum?“ öffne ich den Vorhang für das, was mich als Coachin und Hypnotiseurin bewegt – vom sorgfältig vorbereiteten Klarplatz bis zur Freude über mutige Klientinnen, vom liebevollen Zweifel bis zur Suche nach dem, was unter der Oberfläche liegt.

„Wir müssen lernen, auch die Lösungslosigkeit auszuhalten.“, weil echtes Coaching nicht darin besteht, schnelle Antworten zu geben, sondern tiefe Räume zu öffnen.

Was bleibt?


Ein Text über ADHS und das Gefühl, immer zu viel zu sein – und dann doch endlich gemeint.
Ein Interview über Struktur, die nicht einengt, sondern trägt.
Eine Selbstbefragung über Klarheit, die weich sein darf.
Eine leise Hommage an Geschichten, die heilen.
Ein Mutmachtext für alle, die den sicheren Weg verlassen haben – mitten im Chaos, aber mit klarem Herzen.

Diese Blogparade ist kein Sammelband von Statements.
Sie ist ein Raum.

Ein Raum, in dem Frauen sich selbst zu Wort kommen lassen, weil sie gehört werden dürfen.

Und du?


Vielleicht ist jetzt dein Moment, dir selbst eine Frage zu stellen. Keine einfache. Eine, die leuchtet.

„Einfacher wird es nicht (aber vielleicht schöner)“ ist ein Buch mit Gedanken aus dem echten Leben – pointiert, manchmal schräg, manchmal ernst. Und natürlich mit den Vierhaaren, die das alles aufs Wesentliche runterbrechen. Es geht um das, was uns beschäftigt, ohne dass wir immer drüber sprechen. Um Alltag, Zweifel und die Frage, wie man dem Leben mit ein bisschen mehr Klarheit begegnet.

Wenn dich interessiert, wie das Buch entstanden ist – ganz ohne Plan, aber mit viel Sturheit – dann kommt hier die Geschichte dahinter: Einfacher wird es nicht (aber vielleicht schöner): Wie mein Skript den Weg aus der Schublade fand – und nicht zurückdurfte

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Hier kurz und offiziell: Über Claudia Stellmacher-Köthe

Claudia Stellmacher-Köthe ist Coachin und Hypnotiseurin und betreibt seit 2020 die Praxis Klarplatz in Hannover – einen geschützten Raum für alle, die mehr Sinn, Klarheit und Leichtigkeit in ihrem Leben suchen. Mit einem Diplom in Pädagogik und fundierten Weiterbildungen – darunter Hypnose Master Coachin, EMDR und Yager-Code – verbindet sie sinnorientiertes Coaching mit Hypnose, um Resilienz zu stärken, alte Muster zu lösen und persönliche Ziele zu erreichen. Ihr Ansatz ist ethisch, transparent und tiefgehend, dabei immer mit einer warmen, humorvollen und lösungsorientierten Haltung. Neben ihrer Arbeit als Coachin und Referentin inspiriert sie durch ihren Blog und ihr 2024 erschienenes Buch, das zur Selbstreflexion und Potenzialentfaltung einlädt.