Es gibt Fragen, die öffnen Räume. Und es gibt Fragen, die öffnen mich.
Für meine eigene Blogparade „7 Interviewfragen, die man mir unbedingt stellen sollte“ wollte ich nicht nur zum Mitmachen einladen, sondern auch selbst den Weg gehen. Also habe ich ChatGPT, mit dem ich schon länger an meinen Ideen und Strategien arbeite, gebeten, mir sieben Interviewfragen zu stellen. Nicht irgendwelche, sondern solche, die zu mir und meinem Business passen. Kontextorientiert und Persönlich.
Hier sind die sieben Fragen, die ich bekommen habe – und meine Antworten.
1. Claudia, wenn der Klarplatz sprechen könnte – was würde er über dich erzählen?
Ich kenne diese Art von Frage aus dem Psychodrama und ich merke, wie schnell ich in die Rolle des Klarplatzes schlüpfen kann. Also gut, dann spricht er jetzt:
Der Klarplatz würde sagen: Ich freue mich, wenn Leben da ist. Und Claudia bringt Leben in den Klarplatz. Sie arrangiert alles ganz liebevoll, bevor jemand anderes dazukommt. Sie sorgt dafür, dass frisches Wasser da ist, dass der Tee aufgefüllt ist, dass das Glas mit den Süßigkeiten voll ist. Sie sorgt für eine angenehme Temperatur, streicht die ausgelegten Decken nochmal glatt, stellt die Stühle richtig hin und guckt, ob alles perfekt ist.
Und wenn dann die Menschen kommen und den ersten Moment ihrer Unsicherheit überwinden und dann ein wirklich, wirklich tiefes Gespräch zustande kommt, dann merke ich – der Klarplatz – wie Claudia aufblüht. Und wie bei den Menschen etwas in Gang gebracht wird, wie sie vielleicht einen kleinen Moment irritiert sind, wie sie sich einlassen und wie sie sich öffnen und dann mit neuen Impulsen nach Hause gehen.
Und der Klarplatz ist noch viel mehr als die Praxisräume. Der Klarplatz ist auch das Büro im oberen Stockwerk, wo so viel nachgedacht wird, wo Konzepte erstellt werden, wo Claudia ganz viel sitzt und sich weiterbildet, sich über Zoom mit Kolleginnen austauscht, im Coworking ist, wo sie schreibt und liest. Das alles zusammen ist der Klarplatz.
2. Was war der letzte Moment in deiner Arbeit, der dich so richtig gefreut hat?
Als in diesem Jahr mittlerweile schon die vierte von meinen über 50-jährigen Klientinnen in Arbeit gekommen ist, die Zusage für einen Job bekommen hat. Das hat mich besonders berührt, weil dieser Turn von „Ich werde nicht gesehen, ich bin vielleicht viel zu alt und die Arbeitgeber wollen junge Leute haben“ zu „Ja, ich habe es geschafft, ich habe ein Vorstellungsgespräch, ich konnte selbst sicher auftreten und jetzt habe ich eine Arbeitsstelle“ – das hat mich so gefreut und das macht mich auch wirklich glücklich.
3. Was machst du, wenn du selbst keine Lösung parat hast?
Es ist gar nicht meine Aufgabe, eine Lösung parat zu haben. Ich kann nur einen Vorschlag machen, einen Denkanstoß geben, ich kann ein Angebot machen. Und entweder wird darauf eingegangen oder eben nicht. Aber ich bin nicht dazu da, um eine Lösung abzuliefern. Ich bin die Begleitung, damit meine KlientInnen ihre Lösungen selber finden. Wer wäre ich, wenn ich mir anmaßen würde, für alles eine Lösung zu haben?
Und wenn der Prozess manchmal in Stocken kommt und das passiert, dann ist es vielleicht gut, denn es schafft den Raum für eine Denkpause und die Möglichkeit, sich von einer anderen Seit, vielleicht mit einer anderen Frage oder einem Methodenwechsel anzunähern. Ich habe einen Satz aus der Ausbildung im Kopf, der mir in solchen Situationen wieder einfällt: „Wir müssen lernen, die Lösungslosigkeit auszuhalten.“
4. Gibt es eine Frage, die du im Coaching fast immer stellst – obwohl sie ein bisschen unbequem ist?
Eine Frage, die ich am Anfang des Coachings sehr gerne stelle, ist dieses: „Was machen wir denn heute?“ Als kleine Reflexionsfrage – was haben wir das letzte Mal gemacht, was wäre sinnvoll, um darauf aufzubauen? Sind vielleicht neue Gedanken zwischen den Sitzungen entstanden, die vorrangig sind? Wo können wir einhaken und worauf können wir aufbauen? Und ich glaube, das „Wir“ verbindet auch ein kleines Stück. Und dann gibt es noch die wunderbare Frage: „Wofür ist das gut?“, die würde eigentlich einen eigenen Blogartikel verdienen, denn sie ermöglicht es, wirklich in die Tiefe zu gehen.
5. Welche Wahrheit über dich selbst hast du erst durch deine Arbeit wirklich verstanden?
Ich habe begriffen, dass Prozesse Zeit brauchen. Dass Veränderungen angestoßen werden können, dass sie verstanden werden können – die Notwendigkeit dazu – aber der tatsächliche Prozess der Veränderung wirklich Arbeit ist. Das habe ich auch an mir gemerkt, dass ich viele gute Ideen über mich habe, klare Ansätze, aber die Umsetzung einen Plan, Begleitung und auch Zeit braucht. Denn Gewohnheiten, die sich über Jahre eingeschlichen haben oder die von Kindesbeinen an da sind, die lösen sich nicht piffpaffpuff mit einem Schlag auf, sondern da darf man immer wieder drangehen, um die darf man herumschleichen, da darf man sich annähern und dann darf man sie bearbeiten. Das sind die kleinen Schritte, die auf teilweise große Erkenntnisse folge, die dann aber auch zum Erfolg führen können.
6. Was überrascht Menschen während der Arbeit mit dir am meisten?
Am meisten sind die Menschen überrascht, wenn ich einen Scherz mache, wenn ich etwas Unerwartetes sage. Dann kommen sie ganz kurz aus dem Konzept und dann lachen wir und dann löst sich oftmals auch ganz viel Anspannung. Ich glaube, das schafft Raum und auch Vertrauen, weil es so wichtig ist, dass man zusammen lachen kann. Ich denke, viele Menschen meinen, dass Coaching und auch Hypnose ganz furchtbar ernste Angelegenheiten sind. Das können sie auch sein, aber dennoch gibt es Situationskomik oder kleine Wendungen, über die man gemeinsam lachen kann. Und das ist nicht nur schön, sondern macht auch noch Spaß.
7. Was ist dein Wunsch, wenn du über mehr Sichtbarkeit sprichst – und was bremst dich manchmal noch aus?
Naja, es ist so: Wenn ich unsichtbar bin, dann kann ich niemandem helfen. Und das möchte ich so gerne. Und ich möchte als Claudia sichtbar sein. Und ich möchte als Klarplatz sichtbar sein. Ich möchte, dass die Menschen um mich herum wissen, dass sie in mir eine zuverlässige Ansprechpartnerin haben, dass ich ihnen einen Mehrwert für ihr Leben bieten kann. Ohne mich dabei aufzudrängen.
Und das ist genau der Punkt, wo es mich dann am Ende auch ausbremst. Weil ich Angst habe, dass jemand annehmen könnte, ich möchte ihm irgendwas aufschwatzen. Also nehme ich mich ganz doll zurück und versuche, Raum zu geben, damit Menschen zu mir kommen können. Das ist der Konflikt dabei. Ich glaube, ich muss noch an meinem Marketing-Mindset arbeiten. Auweia, jetzt habe ich das Wort Mindset verwendet und das ist so abgegriffen. Vielleicht ist das meine nächste große Erkenntnis in Lauerstellung.
Diese sieben Fragen waren ganz schön spannend zu beantworten. Wenn du Lust hast, das auch zu tun: Schreib deinen eigenen Artikel. Stell dir deine sieben Fragen. Oder leihe dir eine von meinen, oder frag die KI deines Vertrauens. Ich freue mich auf jede Stimme.
Hashtag zur Blogparade: #FragMichWas2025

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