Vorab, ich bin ein wirklicher Fan von künstlicher Intelligenz und benutze ChatGPT im täglichen Leben sehr oft. Es hilft mir beim Brainstorming, es kann mir komplexe Zusammenhänge verständlich erklären und es kann mir kleine Programme schreiben. Irgendwann dachte ich: „Wenn ChatGPT so gut ist, warum kann es mich dann nicht einfach ersetzen?“ ChatGPT kann sehr verständnisvoll sein, sehr kompetent und manchmal sogar ein wenig lustig. So weit, so gut, aber genau da zeigen sich auch schon die Grenzen der KI (künstlichen Intelligenz).

Hier sind die fünf Gründe, warum künstliche Intelligenz meine Coaching-Arbeit nicht ersetzen kann:

Der Aufbau eines Vertrauensverhältnisses.

Als Coachin und Hypnotiseurin ist es essenziell wichtig, dass meine Klientinnen und Klienten Vertrauen in mich und meine Arbeit haben. Menschen offenbaren sich und lassen sich fallen, sie öffnen sich und sind bereit, intensive Veränderungsprozesse anzustoßen. Dabei kommt es zu persönlicher Interaktion, mit dem Eingehen auf nonverbale Signale und Sitzungen, die von menschlicher, authentischer Wärme getragen werden. KI mag das bis zu einem gewissen Grad nachempfinden können, allerdings ist sie nicht in der Lage, die feinen Nuancen der menschlichen Vertrauensbildung zu erkennen und entsprechend nachzuahmen. Genau hier liegt auch das Schlüsselwort: Nachahmen.
Denn das Gefühl, dass KI das Menschliche kopiert, wird immer einen Zweifel aufkommen lassen und einen kleinen schalen Geschmack hinterlassen.

Empathie und emotionale Intelligenz.

Auch hier geht es um die feinen zwischenmenschlichen Nuancen. Die Fähigkeit Emotionen zu erkennen, zu verstehen und adäquat zu reagieren ist die Basis für ein wirksames Coaching. Das wird erweitert durch Humor, manchmal auch ein ganz klein wenig Provokation, um die Klientin oder den Klienten aus der Reserve zu locken. Aber eben nur dann, wenn es passend ist, wenn das Gegenüber dafür bereit ist. Das ist ein weiterer Bereich, in dem KI mit einem „echten“ Menschen nicht im Wettbewerb steht.

Kreativität und individuelle Anpassung der Sitzungen.

Genauso individuell, wie die Menschen sind, die zu mir in die Praxis kommen, genauso individuell gehe ich auf die Bedürfnisse jeder Einzelnen und jedes Einzelnen ein, es gibt kein Schema „F“. KI ist sehr wohl in der Lage, Muster zu erkennen und daraufhin Vorschläge aufgrund von vorhandenen Daten zu machen, was fehlt ist die Kreativität und die Intuition um passende Lösungen gemeinsam mit den Coachees zu entwickeln.

Der Umgang mit Widerstand und Krisen.

Manchmal ist der Weg der individuellen Veränderung gespickt mit Felsbrocken, die aus dem Weg geräumt werden wollen. Da passiert es dann auch manchmal, dass sich Coach und Coachee auseinandersetzen, dass Reibungswiderstände entstehen, die die Grundlage für den nächsten Entwicklungsschritt sind.

Coaches können manchmal unglaublich nervige und penetrante Fragen stellen, auf die man gar keine Lust hat, zu antworten. Dennoch haben diese Fragen einen Sinn und dein Coach, deine Coachin kann das aushalten, wenn du mal genervt bist.

Es ist das fein nuancierte Spiel zwischen Nähe und Distanz, zwischen Unterstützung und Führung, zwischen Raum geben und Raum halten, das einer KI nicht möglich ist. Während die KI Muster erkennen kann, fehlt ihr die Eigenschaft Herausforderungen wie Widerstand des Coachees oder eine Krise in Echtzeit ins Coaching zu integrieren, denn das ist eine rein menschliche Fähigkeit.

Persönliche Werte und ethische Überlegungen

KI kann, wie schon mehrfach ausgeführt, Richtlinien befolgen. Um einem Menschen auf der ganz individuellen Ebene zu begegnen, braucht es eines tiefgehenden Verständnisses für ethische Überlegungen und Hintergründe, die in zwischenmenschlichen Interaktionen eine Rolle spielen. Es bedarf des Bewusstseins, dass man Menschen nicht schematisch begegnen kann, dass die Komplexität eines Individuums nicht abgearbeitet werden kann.

Kann dir KI ein Taschentuch reichen?

Auch das darf nicht außer Acht gelassen werden. Der menschliche Kontakt, die Entscheidung, mal die Praxis zu verlassen und das Coaching bei einem Spaziergang fortzusetzen, der passende Moment, ein Taschentuch anzureichen, wenn die Tränen in die Augen schießen und vielleicht auch mal die tröstende Hand auf der Schulter. Das gemeinsame Lachen und die eingestreute Anekdote eines „echten“ Menschen, das kann KI nicht, noch nicht und hoffentlich auch niemals.

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