„Hypnose“ – dabei denken viele an Entspannung, veränderte Bewusstseinszustände und den Wunsch nach Veränderung. Doch was genau passiert eigentlich in einer Hypnosesitzung, und wie unterscheidet sie sich vom Hypnocoaching? Beide Methoden bieten vielfältige Möglichkeiten, aber aber es gibt einen deutlichen Unterschied im Ansatz und der jeweiligen Wirkungsweise. In diesem Artikel erfährst du, was Hypnocoaching ist, wie es sich von der klassischen Hypnose unterscheidet und warum die Kombination beider Ansätze oft der Schlüssel zu nachhaltiger Veränderung sein kann. So findest du heraus, welche Methode am besten zu deinen persönlichen Zielen passt.

Was ist Hypnocoaching?

Ganz einfach gesagt, funktioniert Hypnocoaching ähnlich wie ein „normales“ Coaching. Eine Klientin oder ein Klient kommt mit einem Anliegen in meine Praxis – sei es der Wunsch nach Veränderung, die Klärung einer wichtigen Entscheidung oder das Lösen innerer Blockaden. Im ersten Schritt besprechen wir das Anliegen ausführlich und erarbeiten daraus konkrete Ziele. Dabei kommen verschiedene Coaching-Methoden zum Einsatz, wie beispielsweise Aufstellungen, spezielle Fragetechniken oder der Blick auf die individuellen Lebensumstände. Das Ziel ist, neue Perspektiven zu entdecken und die Motivation für Veränderung zu wecken.

Der Unterschied beim Hypnocoaching: Zusätzlich zu den üblichen Coaching-Methoden nutze ich Hypnose als unterstützendes Werkzeug. Hierbei wird die Klientin oder der Klient in einen Zustand tiefer Entspannung – eine Trance – versetzt. In diesem Zustand kann das Unterbewusstsein leichter angesprochen werden, wodurch sich tiefliegende Denkmuster und Blockaden besser erkennen und bearbeiten lassen.

Während dieser Trance wird der präfrontale Kortex – der für Kontrolle und Analysen zuständig ist – „in den Hintergrund geschickt“. Das ermöglicht anderen Teilen des Gehirns, wie dem limbischen System, aktiv zu werden. In diesem Zustand kann die Klientin oder der Klient auf neue, ungewohnte Gedanken und Gefühle zugreifen. Die Arbeit in der Hypnose kann dann auf verschiedene Weise ablaufen:

  • Erarbeitung und Bearbeitung von Glaubenssätzen: In der Hypnose lassen sich Glaubenssätze, die im Coachinggespräch möglicherweise nur schwer greifbar sind, direkt identifizieren und bearbeiten. Dies geschieht durch den direkten Kontakt zum Unterbewusstsein, ohne den Einsatz von Suggestionen. Es geht darum, unbewusste Muster sichtbar zu machen und alternative Sichtweisen zu entwickeln.
  • Innere Ressourcen aktivieren: Der Zustand der Hypnose bietet einen sicheren Raum, in dem die Klientin oder der Klient Zugang zu inneren Ressourcen bekommt, die im Alltag oft verschlossen sind. Dadurch können Erkenntnisse „nachgefühlt“ und unmittelbar verankert werden.
  • Blockadenlösung: Hypnocoaching kann genutzt werden, um emotionale Blockaden oder tiefsitzende Ängste aufzulösen, die im bewussten Wachzustand oft schwer zu erreichen sind.

Was macht Hypnocoaching besonders?

Im Gegensatz zur klassischen Hypnose, die oft darauf abzielt, durch gezielte Suggestionen ein bestimmtes Verhalten zu beeinflussen, ist Hypnocoaching ein dialogischer Prozess. Hier wird die Klientin oder der Klient aktiv in die Trancearbeit eingebunden. Das bedeutet, dass Hypnose nicht nur dazu dient, die im Coaching erarbeiteten Ziele zu unterstützen, sondern auch während der Hypnosephase neue Erkenntnisse gewonnen und verarbeitet werden können.

Ein typischer Ablauf:

Der Ablauf kann je nach Anliegen und Bedarf unterschiedlich gestaltet sein. In manchen Fällen beginnt die Sitzung mit einem Coachinggespräch, in anderen Fällen wird direkt die Hypnose eingeleitet, um beispielsweise Glaubenssätze zu erkennen und zu bearbeiten. Der gesamte Prozess bleibt flexibel und richtet sich nach den Bedürfnissen der Klientin oder des Klienten. Wichtig ist: In jeder Phase bleibt die Klientin oder der Klient bewusst und behält die Kontrolle über das Geschehen.

Was ist Hypnose?

Hypnose ist ein Zustand tiefer Entspannung und Fokussierung, in dem das Bewusstsein in den Hintergrund tritt und das Unterbewusstsein in den Vordergrund rückt. In diesem Zustand ist das Unterbewusstsein empfänglicher für Vorschläge – sogenannte Suggestionen – die dabei helfen, neue Denk- und Verhaltensmuster zu etablieren. Hypnose wird oft eingesetzt, um Veränderungen wie Gewichtsreduktion, Raucherentwöhnung oder die Bewältigung von Ängsten zu unterstützen.

Wie funktioniert Hypnose?

Im Gegensatz zum Hypnocoaching ist Hypnose ein eher passiver Prozess für die Klientin oder den Klienten. Die Rolle des Hypnotiseurs oder der Hypnotiseurin besteht darin, den Klienten in einen tranceähnlichen Zustand zu versetzen und gezielte Suggestionen zu geben. Diese Suggestionen – vergleichbar mit „Vorschlägen“ an das Unterbewusstsein – können dabei helfen, alte Gewohnheiten zu verändern, Blockaden zu lösen oder neue positive Verhaltensweisen zu verankern. In der Hypnose geht es weniger um die aktive Auseinandersetzung mit dem Thema durch den Klienten, sondern mehr um die direkte Arbeit am Unterbewusstsein.

Der Unterschied zum Hypnocoaching:

Während Hypnocoaching ein dialogischer, aktiver Prozess ist, bei dem die Klientin oder der Klient aktiv an der Entwicklung von Zielen und Lösungen mitarbeitet, ist Hypnose eine eher passive Methode. Der Fokus liegt darauf, dem Unterbewusstsein durch Suggestionen neue Denkmuster „vorzuschlagen“. Es wird also nicht im gemeinsamen Gespräch erarbeitet, sondern durch die direkte Ansprache des Unterbewusstseins.

Für wen eignet sich Hypnose?

Hypnose eignet sich besonders für Personen, die an einem klaren Thema arbeiten möchten, wie z.B. Gewichtsreduktion oder die Steigerung des Selbstvertrauens, und offen dafür sind, sich auf die empfangende Rolle einzulassen. Sie kann effektiv sein, um Veränderungen auf einer tiefen Ebene zu verankern, da die Suggestionen im entspannten Zustand vom Unterbewusstsein leichter angenommen werden.

Hypnocoaching: Zwei gezeichntete Männchen mit jeweils vier Haaren sitzen sich gegenüber. Der rechte hat die Augen geschlossen, ist in Hypnose und träumt, während der Linke mit ihm spricht.

Wie sieht das konkret in der Arbeit aus? – Hypnose und Hypnocoaching anhand eines Beispiels

Herr Müller* kommt in meine Praxis mit dem klaren Wunsch, durch Hypnose seinen Katjes-Konsum zu reduzieren. Im ersten Gespräch erzählt er von seinem Thema und ich unterstütze ihn dabei, sein Ziel genau zu definieren.  Er möchte vor allem weniger Süßigkeiten essen und allgemein sein Essverhalten mehr unter Kontrolle bringen.

Hypnose zur Gewichtsreduktion – der erste Schritt:

In der ersten Sitzung entscheidet sich Herr Müller für eine klassische Hypnose. In diesem eher passiven Prozess begleite ich ihn einen tranceähnlichen Zustand, in dem sein Unterbewusstsein besonders aufnahmebereit ist. Dann arbeite ich mit gezielten Suggestionen, um sein Verlangen nach Katjes und anderen Naschereien zu reduzieren. Diese Suggestionen sind vergleichbar mit „Vorschlägen“, die ich seinem Unterbewusstsein gebe, wie zum Beispiel das Bild, Süßigkeiten als weniger verlockend wahrzunehmen oder mehr Freude an gesunden Snacks zu finden.

In dieser Phase der Arbeit ist Herr Müller in der Rolle des Zuhörers, der die Suggestionen annehmen kann. Es geht nicht darum, das Thema aktiv durchzudenken, sondern darum, seinem Unterbewusstsein neue, positive Verhaltensmuster anzubieten.
Beim Folgetermin berichtet er, dass die Hypnose gewirkt hat und sein Katjes-Konsum deutlich gesunken ist. Die Suggestionen haben dazu beigetragen, eine Verhaltensänderung anzustoßen.

Übergang zum Hypnocoaching – den tieferen Ursachen auf den Grund gehen:

Nach dem Erfolg der Hypnose taucht jedoch eine neue Frage auf: Herr Müller hat das Gefühl, dass hinter seinem Katjes-Konsum noch etwas anderes steckt. Hier kommt das Hypnocoaching ins Spiel. In einer leichten Trance, also in einem Zustand entspannter Fokussierung, können wir nun den Ursachen seines Verhaltens auf den Grund gehen. Dies ist ein aktiverer Prozess, in dem Herr Müller in der Hypnose reflektiert und mithilfe gezielter Fragen die Verbindung zwischen den Süßigkeiten und seinem Bedürfnis nach Auszeit erkennt.

Im Laufe dieser Sitzung wird ihm bewusst, dass der Gang in den Supermarkt und der Kauf der Süßigkeiten einen hohen emotionalen Wert für ihn hat – es ist ein Moment der Entspannung, den er sich im Alltag gönnt. Zusätzlich entdecken wir, dass sein Wunsch, auf Katjes zu verzichten, nicht wirklich von ihm selbst stammt. Vielmehr hört er im Hintergrund die Stimme seines Vaters: „Fußballer naschen nicht, die essen was Ordentliches!“. Diesen Glaubenssatz hat Herr Müller tief in seinem Bewusstsein verankert.

Der Unterschied in der Arbeit:

  • Bei der Hypnose: Im ersten Schritt ging es um die gezielte Reduktion des Katjes-Konsums. Hier war Herr Müller eher passiv und empfing in der Trance die Suggestionen, die auf eine Verhaltensänderung abzielten. Der Fokus lag darauf, dem Unterbewusstsein neue Denkmuster vorzuschlagen, ohne sich mit den tieferliegenden Gründen seines Essverhaltens auseinanderzusetzen.
  • Beim Hypnocoaching: Nachdem Herr Müller einen ersten Erfolg erlebt hat, ging es im zweiten Schritt darum, die tieferen Ursachen seines Süßigkeitenkonsums zu erforschen. Hier war er aktiv in den Prozess eingebunden. In der leichten Trance konnten wir herausarbeiten, welche Bedürfnisse hinter seinem Verhalten stehen und wie alte Glaubenssätze (die Stimme seines Vaters) das Essverhalten beeinflussen. Dieser Prozess ist dialogisch und führt dazu, dass Herr Müller seine eigenen, tieferen Erkenntnisse gewinnt.

Das Ergebnis

Mit Hypnose konnten wir den Katjes-Konsum reduzieren und einen ersten Erfolg erzielen. Hypnocoaching ermöglichte es dann, tiefer in die unbewussten Muster und Bedürfnisse einzutauchen, die hinter diesem Verhalten stehen. Die Kombination beider Methoden hat dazu geführt, dass Herr Müller nicht nur sein Essverhalten verändert, sondern auch einen wichtigen Glaubenssatz erkannt und neu bewertet hat.

Fazit: Was ist Hypnocoaching und wie unterscheidet es sich von Hypnose? Welche Methode passt zu deinen Zielen?

Hypnose und Hypnocoaching sind zwei kraftvolle Methoden, die sich nicht nur ergänzen, sondern auch miteinander kombiniert besonders wirkungsvoll sein können. Hypnose ist ein Prozess, bei dem das Unterbewusstsein direkt angesprochen wird, um neue Verhaltensweisen zu verankern. Sie ist besonders hilfreich, wenn du eine klare Veränderung erreichen möchtest, wie z.B. eine Gewichtsreduktion zu beginnen oder Blockaden in deinem Denken zu lösen.

Hypnocoaching hingegen ist ein aktiver Prozess, in dem wir gemeinsam in der Trance an deinen Glaubenssätzen und Denkmustern arbeiten. Es hilft dabei, die Ursachen hinter bestimmten Verhaltensweisen aufzudecken und Klarheit darüber zu gewinnen, welche Schritte du für eine Veränderung gehen möchtest.

Die Kombination beider Methoden ist oft besonders effektiv. Nach einer Hypnocoaching-Sitzung können wir gemeinsam passende Suggestionen für die Hypnose entwickeln, um das erarbeitete Ziel noch tiefer zu verankern. So können wir beispielsweise nach dem Hypnocoaching mit Herrn Müller gezielt Vorschläge erarbeiten, die während der Hypnose dazu beitragen, anzuerkennen, dass die Stimme seines Vaters in seinem jetzigen Leben keine Relevanz mehr hat und das er selbst Entscheidungen treffen kann, die ihm guttun.

Welche Methode passt zu dir? Hypnose und Hypnocoaching haben beide ihre besonderen Stärken. Hypnose eignet sich hervorragend für klare, gezielte Veränderungen, während Hypnocoaching einen umfassenden Blick auf deine inneren Prozesse ermöglicht. Oft ist es die Kombination aus beiden Ansätzen, die langfristige und tiefgreifende Veränderungen bewirkt.

*alle meine männlichen Klienten heißen aus Anonymisierungsgründen Herr Müller, die weiblichen Frau Müller und verwandt sind sie nicht.

Neugierig, wie diese Methoden dich unterstützen können? Vereinbare ein kostenloses Erstgespräch, und wir finden gemeinsam heraus, wie Hypnose und Hypnocoaching dich auf deinem Weg begleiten können!