Was ist der Unterschied zwischen dem Yager-Code und dem Simpson-Protokoll? Beide Methoden gelten als moderne, effektive Formen der Hypnose, doch sie unterscheiden sich deutlich in Trancetiefe, Methodik und Anwendung. Wer therapeutisch arbeitet oder sich für eine dieser Methoden interessiert, sollte genau hinsehen – denn obwohl beide mit dem sogenannten Überbewusstsein arbeiten, gehen sie ganz unterschiedlich vor.
Kurzer Überblick: Was ist das Überbewusstsein?
Sowohl beim Yager-Code als auch beim Simpson-Protokoll wird mit einer höheren Instanz gearbeitet – oft als „höheres Selbst“, „Überbewusstsein“ oder „höhere Intelligenz“ bezeichnet. Diese Instanz soll in der Lage sein, tiefsitzende Blockaden zu erkennen und zu lösen, ohne dass der bewusste Verstand oder das „Ich“ alles verstehen oder aussprechen muss.
Yager-Code: Effizient, diskret, lösungsorientiert
Die Methode wurde von Dr. Edwin Yager entwickelt, einem klinischen Psychologen, der jahrzehntelang an der Universität in San Diego forschte. Seine Hypothese: Ein Teil unseres Geistes ist in der Lage, Ursachen von Problemen zu erkennen und zu verändern – wenn er dazu instruiert wird. Tiefergehnde Informationen zum Yager-Code findest du in diesem Artikel: Der Yager-Code: Was hinter der Methode für innere Veränderungen steckt
Kernmerkmale des Yager-Codes
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Trancetiefe: Mittlerer Trancezustand, vergleichbar mit einem Halbschlaf
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Ablauf: Das Überbewusstsein wird instruiert, alle Ursachen für ein Problem zu identifizieren und zu lösen – ohne detaillierte Abfrage
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Kommunikation: Klient bleibt während der Sitzung ansprechbar und wach
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Therapeutische Rolle: Derdie Therapeutin hält sich zurück, übergibt die Steuerung dem inneren System
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Anwendungsbereich: Ideal bei psychosomatischen Beschwerden, unklaren Ursachen oder wenn Klient*innen nicht über ihre Probleme sprechen möchten
Vorteile
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Sehr effizient bei unklarer Symptomatik
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Ethisch unaufdringlich: Der Klient bleibt autonom
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Keine Notwendigkeit, intime Inhalte zu benennen
Simpson-Protokoll: Tief, strukturiert, spirituell offen
Das Simpson-Protokoll wurde von der kanadischen Hypnotiseurin Ines Simpson entwickelt. Es basiert auf der Arbeit im sogenannten Esdaile-Zustand, einer besonders tiefen Hypnoseform. Die Arbeit erfolgt über eine klare Struktur aus Ja-/Nein-Fragen, die vom Überbewusstsein über Fingersignale beantwortet werden.
Kernmerkmale des Simpson-Protokolls
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Trancetiefe: Sehr tiefer Zustand (Esdaile oder vergleichbar)
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Ablauf: Überbewusstsein wird durch einen Fragenkatalog geleitet, um systematisch mögliche Ursachen zu identifizieren
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Kommunikation: Erfolgt über Fingerzeichen, der Körper antwortet direkt
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Therapeutische Rolle: Aktiv, strukturgebend, mit konkreten Fragemodulen
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Anwendungsbereich: Vielschichtige Themen, tiefer Wunsch nach Transformation, spirituell aufgeschlossene Klient*innen
Vorteile
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Systematische Ursachenklärung
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Besonders geeignet für tiefgreifende Prozesse
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Für Klient*innen, die wenig sprechen möchten oder tief abtauchen wollen
Tabellarischer Vergleich: Yager-Code vs. Simpson-Protokoll
Merkmal |
Yager-Code |
Simpson-Protokoll |
---|---|---|
Trancetiefe | Mittel oder gar nicht | Sehr tief (Esdaile-Zustand) |
Kommunikation | Sprechen, bewusstes Erleben | Fingersignale, Kommunikation über Körper |
Ablaufstruktur | Freie Problemlösung durch Überbewusstsein | Genaue Abfrage mit strukturiertem Ablauf |
Rolle der Hypnotiseurin | Zurückhaltend, beobachtend | Führend, strukturierend |
Spiritualität | Neutral | Offen für spirituelle Konzepte |
Zielgruppe | Analytische, sprachsensible Menschen | Tiefe Suchende, spirituell offene Personen |
Besonderheit | Ursachenfindung ohne Gespräch | Ursachenklärung über systematische Befragung |
Was bedeutet das für die Praxis?
Der Yager-Code eignet sich besonders für…
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Menschen, die nicht über ihre Probleme sprechen möchten
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Kurzzeittherapeutische Interventionen
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Situationen, in denen Ursachen diffus oder schwer greifbar sind
Das Simpson-Protokoll ist empfehlenswert, wenn…
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eine besonders tiefe Hypnose gewünscht ist
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spirituelle Zugänge erwünscht oder akzeptiert sind
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strukturierte Ursachenklärung im Vordergrund steht
Fazit: Zwei Wege, ein Ziel
Beide Methoden verfolgen das Ziel, belastende emotionale oder körperliche Symptome aufzulösen, mit Respekt vor der Autonomie und Intimsphäre der Klient*innen. Der Unterschied liegt nicht in der Wirksamkeit, sondern in der Herangehensweise und Tiefe.
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